DIE BERÜHMT-BERÜCHTIGSTEN HÄFTLINGE IM SENNHOF CHUR - MARCO CAMENISCH
CLICK HERE FOR ENGLISH VERSION
A personality that divides like no other. Probably the most famous terrorist in Switzerland. To round off our series of notorious prisoners at the Sennhof, we take a look at the ‘eco-terrorist’ Marco Camenisch.
Marco Camenisch originally wanted to become a farmer, but was unable to come to terms with advanced animal husbandry and the use of artificial fertilisers during his apprenticeship, so he dropped out and moved to an alp. He joined the anti-nuclear movement in the 1970s and became increasingly radicalised. Together with accomplices, he committed two explosive attacks on high-voltage pylons and transformers of the North-East Swiss power plants in 1979 and 1980 and was sentenced to 10 years in prison.
Thus began a spectacular story: from the escape from Regensdorf prison in 1981, in which one guard died and one was injured (Camenisch was not the shooter, as was later discovered), to the 10 years that Marco Camenisch spent on the run and in hiding in Italy. When Camenisch was spotted at the grave of his recently deceased father in Brusio on 3 September 1989 and a border guard was found shot dead shortly afterwards, suspicion quickly fell on him.
He was then arrested in Tuscany in 1991 following a gun battle with the police. An Italian police officer and Marco Camenisch himself were injured. Extradited to Switzerland, Camenisch was imprisoned in the Sennhof in 2003. He was convicted of the murder of the border guard in a circumstantial trial. His defence always doubted the authenticity of the evidence and Camenisch himself always denied the murder of the border guard. At the time of his pre-trial detention and trial, there were numerous demonstrations in solidarity with Camenisch, in which his freedom was loudly demanded, including in Chur in front of the Sennhof.
The sad result: by 2008, Marco Camenisch sympathisers had destroyed two buildings as an act of solidarity, carried out an arson attack on a multi-purpose Swisscom hall, set fire to two coaches and damaged four other vehicles, and set fire to the car of a government councillor. Marco Camenisch's hunger strike and the government council's handling of it were cited as the reasons in a letter of claim.
In 2017, Marco Camenisch had served his sentence and was conditionally released. Since then, it has been quiet around Switzerland's most notorious ‘eco-terrorist’ and anarchist and his whereabouts are unknown.
You can find out more about Marco Camenisch in the Wikipedia article about his life and in the book by Kurt Brandenberger: Marco Camenisch. A life of resistance. These were also the main sources for our short article about him.
Eine Persönlichkeit die spaltet wie keine zweite. Der wohl berühmteste Terrorist der Schweiz. Als Abschluss unserer Reihe berühmt-berüchtigter Häftlinge im Sennhof beleuchten wir den "Öko-Terrorist" Marco Camenisch.
Marco Camenisch wollte ursprünglich Landwirt werden, konnte sich aber während seiner Lehre nicht mit der fortgeschrittenen Tierzucht und der Nutzung von Kunstdünger anfreunden, brach die Lehre ab und zog auf eine Alp. Er schloss sich der Anti-Atomkraft-Bewegung in den 70er Jahren an und radikalisierte sich fortlaufend. Er beging zusammen mit Mittätern 1979 und 1980 zwei Sprengstoffanschläge auf Hochspannungsmasten und Transformatoren der Nordostschweizerischen Kraftwerke und wurde darauf zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt.
So begann eine spektakuläre Geschichte: Vom Ausbruch aus der Strafanstalt Regensdorf 1981 bei dem ein Wärter starb und einer verletzt wurde (Camenisch war nicht der Schütze, wie man später feststellte), bis zu den 10 Jahren welche Marco Camenisch auf der Flucht war und sich in Italien versteckte. Als Camenisch am 3. September 1989 in Brusio am Grab seines kürzlich verstorbenen Vaters gesichtet und kurz darauf ein Grenzbeamter erschossen aufgefunden wurde, fiel der Verdacht schnell auf ihn.
Er wurde dann 1991 in der Toskana unter einem Schusswechsel mit der Polizei festgenommen. Ein italienischer Polizeibeamter und Marco Camenisch selbst wurden dabei verletzt. An die Schweiz ausgeliefert, war Camenisch 2003 im Sennhof inhaftiert. Er wurde in einem Indizienprozess zum Mord an dem Grenzbeamten verurteilt. Seine Verteidigung bezweifelte die Echtheit der Beweise stets und auch Camenisch selbst bestritt den Mord an dem Grenzbeamten immer. Zur Zeit seiner Untersuchungshaft und des Gerichtsprozesses gab es zahlreiche Solidarisierungs-Demonstrationen für Camenisch, in denen lauthals seine Freiheit gefordert wurde, unter anderem auch in Chur vor dem Sennhof.
Traurige Bilanz: Bis 2008 wurden von Marco Camenisch-Sympathisanten als Solidarisierungs-Aktion zwei Gebäude zerstört, ein Brandanschlag auf eine Mehrzweckhalle der Swisscom verübt, zwei Reisebusse in Brand gesteckt und 4 weitere Fahrzeuge beschädigt, zudem wurde auch das Auto eines Regierungsrats angezündet. Als Begründung wurde in einem Bekennerschreiben Marco Camenischs Hungerstreik und der Umgang des Regierungsrates damit aufgeführt.
Im Jahr 2017 hatte Marco Camenisch seine Haft abgesessen und wurde bedingt in die Freiheit entlassen. Seitdem ist es still geworden um den berüchtigsten "Öko Terroristen" und Anarchisten der Schweiz und sein Aufenthaltsort ist unbekannt.
Mehr über Marco Camenisch erfahrt ihr aus dem
Wikipedia
Artikel über sein Leben und im Buch von Kurt Brandenberger: Marco Camenisch. Ein Leben im Widerstand. Dies waren auch die Hauptquellen unseres kleinen Artikels über ihn.


