David Frankfurter grew up as the son of a district rabbi in the former Yugoslavia and fled to Bern in 1933 due to growing anti-Semitism. In Switzerland he learned, among other things, from the press about the murder of 36 Jewish citizens in a concentration camp and about the increasing mistreatment of German Jews and supporters of democratic parties. To visit his family, he still traveled to Germany at Christmas 1934 and had to witness how anti-Semitic Germans mistreated his uncle.
He then felt obliged to send a signal of Jewish resistance against the actions of the National Socialists. Frankfurter also noticed the anti-Semitic activities of the Swiss NSDAP regional group in Davos, which were much discussed by the Swiss public at the time, and so he bought a pistol and set off for Davos with it in February 1936. There he went to the apartment of the NSDAP regional group leader Wilhelm Gustloff and shot him with three bullets.
Frankfurter actually wanted to execute himself after the attack, but since that didn't work, he turned himself in to the police shortly afterwards. The following court case was of course extremely delicate for the Graubünden criminal court. Numerous international journalists had to deal with the political influence of the Nazi regime; represented by their lawyers; Hearing how the court case was used to spread anti-Jewish incitement and to portray the killed regional group leader Gustloff as a martyr. David Frankfurter's defense that he committed the crime as a political murder because the fate of the Jews in Germany affected him so deeply was not believed. It could have helped Frankfurter get mitigating circumstances. In December 1936, David Frankfurter was sentenced to 18 years in prison, which he was supposed to spend at the Sennhof in Chur.
The Grisons and Swiss authorities can probably be credited with the fact that David Frankfurter was never extradited to Germany, despite numerous interventions by the Nazi regime. So it never fell into the hands of the Nazis, even during the Second World War. Frankfurter behaved in an exemplary manner at the Sennhof and only had to serve half of his sentence. He was pardoned from prison in 1945, but was nevertheless expelled from the country and moved to Israel, where he died in 1982.
After his release, David Frankfurter stated that he had actually toyed with the idea of killing Adolf Hitler, but that this was unachievable. Gustloff was then Plan B.
David Frankfurter wuchs als Sohn eines Bezirksrabbiners im ehemaligen Jugoslawien auf und floh 1933 aufgrund des wachsenden Antisemitismus nach Bern. In der Schweiz erfuhr er unter anderem aus der Presse von der Ermordung von 36 jüdischen Bürgern in einem Konzentrationslager und von den steigenden Misshandlungen deutscher Juden und Anhängern demokratischer Parteien. Um seine Familie zu besuchen, reiste er an Weihnachten 1934 trotzdem nach Deutschland und musste dort mit ansehen wie antisemitische Deutsche seinen Onkel misshandelten.
Er fühlte sich daraufhin verpflichtet ein Zeichen des jüdischen Widerstandes gegen die Aktionen der Nationalsozialisten zu setzen. Die in der Schweizer Öffentlichkeit, damals viel diskutierte antisemitische Tätigkeit der Schweizer-NSDAP-Landesgruppe in Davos fiel auch Frankfurter auf und so kaufte er sich eine Pistole und machte sich damit im Februar 1936 auf den Weg nach Davos. Dort begab er sich zur Wohnung des NSDAP-Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloff und erschoss diesen mit 3 Kugeln.
Frankfurter wollte sich nach dem Attentat eigentlich selbst hinrichten, da dies aber nicht klappte stellte er sich kurz darauf der Polizei. Der folgende Gerichtsprozess war für das Bündner Strafgericht natürlich höchst delikat. Zahlreiche internationale Journalisten mussten sich die politische Einflussnahme des NS-Regimes; vertreten durch ihre Anwälte; mit anhören, welches den Gerichtsprozess dazu nutzte Judenhetze zu verbreiten und den getöteten Landesgruppenleiter Gustloff zum Märtyrer hoch zu stilisieren. Der Verteidigung David Frankfurters, dass er die Tat als politischen Mord begangen habe, weil das Schicksal der Juden in Deutschland ihn so sehr berührt hätte, wurde kein Glauben geschenkt. Es hätte Frankfurter zu strafmildernden Umständen verhelfen können. So wurde David Frankfurter im Dezember 1936 zu 18 Jahren Zuchthaus verurteilt, welche er im Sennhof in Chur verbringen sollte.
Zugute halten kann man den Bündner und Schweizer Behörden wohl, dass David Frankfurter, trotz zahlreicher Interventionen des NS-Regimes, nie an Deutschland ausgeliefert wurde. Er fiel also auch während des 2. Weltkrieges nie in die Hände der Nazis. Frankfurter verhielt sich im Sennhof vorbildlich und musste nur die Hälfte seiner Strafe absitzen. Er wurde 1945 durch Gnadenerweis aus der Haft entlassen, wurde aber trotzdem des Landes verwiesen und zog nach Israel wo er 1982 verstarb.
Nach seiner Entlassung gab David Frankfurter an, er habe eigentlich mit dem Gedanken gespielt Adolf Hitler zu töten, dies sei aber unerreichbar gewesen. Gustloff sei dann Plan B gewesen.
Mehr Informationen und unsere Quellen zu David Frankfurters Geschichte auch im Zusammenhang mit seiner Haft im Sennhof in Chur gibt es unter folgenden Links:
https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/prozess-chur-mord-gustloff-david-frankfurter-ns-drittes-reich/
https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article225645035/David-Frankfurter-Statt-Hitler-erscho...