There are numerous legends and myths surrounding the next infamous prisoner at the Sennhof. He is also known as the Graubünden “Robin Hood”. We shed light on Johann Stoffel.
Much of the life of "Stoffel", as he was known to locals, is only known through hearsay, which makes his story all the more entertaining. Johann Stoffel was born in poor conditions in Vals in 1899. Since his mother was not married, his birth was already under a bad star. The family soon moved from Vals to Zurich, where his criminal career began. He made a name for himself as a thief but also as a burglar and escape king who skillfully outsmarted the authorities and police over and over again.
He probably stole primarily to support himself, as he was also a bit of a bon vivant who enjoyed traveling with various lovers and giving them either stolen or purchased jewelry. But there are also reports of his generosity towards the poor. He once simply left his loot in front of the poor children in Vals. Legends and a real “Stoffel cult” emerged. The comparisons with Robin Hood were obvious. In 1971 a children's book was even written about him. More or less fictitious, Stoffel steals the clothes of a clergyman in the bishop's seat after his escape from the Sennhof and begins his escape towards the Graubünden Oberland, disguised as a Catholic priest.
In fact, Stoffel escaped from the Sennhof twice at the height of his criminal career. And even broke in once. In 1929 he managed to break into the prison director's office and steal CHF 417.63, stamps and a revolver. The break-in into the prison naturally showered the Sennhof prison authorities with ridicule and scorn throughout Switzerland. An indictment speech from 1929 attests that Stoffel committed a total of 18 thefts in Graubünden alone. There were a few more across Switzerland. He never used violence against people. He immediately confessed to most of the burglaries when questioned.
After being imprisoned again in 1931, he managed to resocialize and even achieve entrepreneurial success. He became a master tailor and then owned a flourishing uniform factory that, among other things, made police uniforms.
For further stories about Johann Stoffel, we recommend the book “From popular thief to qualified master tailor” by Jürg Simonett, which was also used as a source for this blog post.
Um den nächsten berühmt-berüchtigten Häftling im Sennhof ranken sich zahlreiche Legenden und Mythen. Er wird auch als Bündner "Robin Hood" bezeichnet. Wir beleuchten Johann Stoffel.
Vieles im Leben des "Stoffels", wie er unter Einheimischen nur genannt wurde, ist nur vom Hörensagen bekannt, das macht seine Geschichte umso unterhaltsamer. Johann Stoffel wurde in ärmsten Verhältnissen 1899 in Vals geboren. Da seine Mutter nicht verheiratet war, stand seine Geburt damals schon unter einem schlechten Stern. Die Familie zog bald von Vals nach Zürich, wo dann auch seine Verbrecherkarriere begann. Er machte sich als Dieb einen Namen aber auch als Ein- und Ausbrecherkönig, der den Behörden und Polizisten gekonnt immer wieder ein Schnippchen schlug.
Er stahl wohl vor allem, um sich seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können, war er doch auch ein wenig ein Lebemann, der es genoss mit verschiedenen Liebschaften auf Reisen zu gehen und ihnen dabei wahlweise gestohlenen oder gekauften Schmuck zu schenken. Es gibt aber auch Berichte über seine Grosszügigkeit gegenüber den Armen. Er habe seine Beute den armen Kindern in Vals auch mal einfach so vor die Türe gelegt. Es entstanden Sagen und ein richtiger "Stoffel-Kult". Die Vergleiche mit Robin Hood waren also naheliegend. 1971 wurde denn sogar ein Kinderbuch über ihn geschrieben. Mehr oder weniger frei erfunden, entwendet der Stoffel darin nach seinem Ausbruch im Sennhof, die Kleider eines Geistlichen im Bischofssitz und beginnt damit, verkleidet als katholischer Pfarrer, seine Flucht in Richtung Bündner Oberland.
Tatsächlich ist Stoffel auf dem Höhepunkt seiner Verbrecherkarriere zwei Mal aus dem Sennhof ausgebrochen. Und einmal sogar eingebrochen. 1929 gelang es ihm, in das Büro des Gefängnisdirektors einzubrechen und dort CHF 417.63, Briefmarken und einen Revolver zu stehlen. Der Einbruch ins Gefängnis überschüttete die Gefängnisleitung des Sennhofs natürlich schweizweit mit Spott und Hohn. Eine Anklagerede aus dem Jahr 1929 attestiert Stoffel insgesamt 18 Diebstähle in Graubünden allein. Schweizweit waren es noch einige mehr. Gewalt gegen Personen wendete er dabei nie an. Die meisten der Einbrüche gestand er bei Befragungen jeweils sofort.
Nach seiner erneuten Inhaftierung 1931 gelang ihm die Resozialisierung und sogar der unternehmerische Erfolg. Er wurde Schneidermeister und besass danach eine florierende Uniformenfabrik, die unter anderem auch Polizeiuniformen schneiderte.
Für weitere Geschichten zu Johann Stoffel empfehlen wir das Buch "Vom populären Dieb zum diplomierten Schneidermeister" von Jürg Simonett, welches auch diesem Blog-Beitrag als Quelle galt.